Fitter ganz nebenbei – im Büro oder Homeoffice

Veröffentlicht 16. November 2015

Wenn auch du ein klassischer Schreibtischhengst bist, kennst du das folgende Szenario nur zu gut: Nach einigen Stunden am Arbeitsplatz weißt du nicht mehr, wie du noch sitzen sollst ...

... der Nacken schmerzt, der Rücken ist steif, die Beine sind unruhig und du rutschst ständig auf dem Stuhl hin und her, um irgendwie eine angenehme Sitzposition zu finden. Doch ganz egal, was du tust – nach einigen Minuten geht es wieder von vorne los. Irgendwo zwickt und zwackt es weiter. Unser Körper gibt also deutliche Signale, dass er genug vom Sitzen hat. Aus meiner Sicht, völlig zu Recht. Denn was früher nur der gesunde Menschenverstand in Verbindung brachte, wird heute wissenschaftlich klar untermauert:


Langes Sitzen ist ein eigenständiger Risikofaktor für die Gesundheit

Abgesehen von den allseits bekannten Rücken- und Nackenschmerzen können Personen, die häufig lange sitzen, eher an Diabetes Typ 2, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Bluthochdruck erkranken als Personen, die weniger Zeit im Sitzen verbringen.

Besonders interessant an diesen neuen Erkenntnissen ist, dass wiederum diejenigen Personen, die regelmäßig solche Sitzphasen unterbrechen, seltener die genannten Krankheitsbilder entwickeln. Kurzum: das Durchbrechen von sitzenden (inaktiven) Phasen schützt deine Gesundheit! Daher lautet die wichtigste Empfehlung für alle Dauersitzer: Unterbrich mindestens einmal pro Stunde das Sitzen! Stehe auf, gehe umher, erledige irgendetwas nicht im Sitzen.

Hier ein paar Möglichkeiten, wie du dieses Ziel während eines Arbeitstages erreichen kannst:


1. Aktiv telefonieren

 

Die einfachste Art, dauerhaftes Sitzen zu unterbrechen: Wenn möglich, stehe bei jedem Telefonat auf. Noch besser: gehe umher.
 

2. Runter vom Stuhl

 

Zwinge dich mit kreativen Ideen zum Aufstehen. Stelle z. B. mehrere Dinge, die du bisher, ohne aufzustehen, erreichen konntest, so weit weg, dass du aufstehen musst: wichtige Unterlagen, Ordner, den Locher, die Obstschale.

 

3. Treppensteigen

 

Tausendfach gehört, dennoch kann ich diesen wahren Fitness-Kick nur immer wieder empfehlen. Das Treppensteigen zählt zu den besten Fitnessübungen im Alltag. Wenn du konsequent auf dem Weg zur Arbeit, während der Arbeitszeit und auf dem Nachhauseweg die Treppe nimmst, schraubst du deinen Energieverbrauch mächtig nach oben. Das Herz-Kreislauf-System wird trainiert und die Oberschenkel- und Gesäßmuskeln gestärkt.

Wer will, kann die Trainingseffekte durch folgende Varianten noch optimieren: Wechsle beim Treppensteigen immer wieder das Tempo. Zum Beispiel eine Etage langsam, eine Etage schnell. Wer es schafft, kann zwischendurch gerne auch mal zwei Stufen auf einmal nehmen.
 

4. Vom nervigen „Müding“ zum bewegten Meeting

 

Mach Schluss mit Endlosmeetings, bei denen am Ende jeder nur noch gegen die Müdigkeit kämpft und versucht, nicht einzunicken. Gib dem bewegten Meeting eine Chance. Am besten draußen an der frischen Luft - das funktioniert auch bei Online-Meetings. Während du läufst, werden bestimmte Teile im Gehirn etwa 20 Prozent stärker durchblutet. Und so können Ideen besser sprudeln, Lösungen schneller gefunden und damit das Meeting auf ein normales Zeitmaß gekürzt werden. Neben dem wirtschaftlichen Gewinn füllst du so ganz nebenbei dein FitPoints®-Konto.

 

                 

 

 

Zur Autorin


Die Schwerpunkte der Sportwissenschaftlerin Dr. Sabine
Puhl liegen in der Bewegungsberatung von Kindern,
Jugendlichen und Erwachsenen sowie der Fortbildung von Fachkräften zu den
Themen Diabetes, Adipositas und Motivation.
Mehr Informationen unter www.puhl-bewegt.de