Einmachzeit! So machst du Früchte und Gemüse haltbar

Veröffentlicht 24. August 2020

Gerade jetzt verwöhnt uns der Spätsommer mit köstlichen Früchten und Gemüse. Wir geben euch Tipps und Rezepte, um die Früchte und Gemüse der Saison haltbar zu machen. Das ist nicht nur köstlich, sondern schont auch den Geldbeutel. Lasst uns den Sommer im Glas konservieren! Ob mit Marmeladen, Chutneys oder köstlichem Pesto.
 

1) Einkochen

 

Beim Einkochen werden Gemüse und Früchte durch Erhitzen und luftdichter Verpackung konserviert. Im Gegensatz zum Einmachen von Marmelade oder Chutney können beim Einkochen auch rohe Zutaten ins Glas kommen. Haltbar werden sie durch das Kochen in luftdicht schliessenden Gläsern im Wasserbad. Beim Abkühlen bildet sich ein Vakuum.

Am einfachsten ist das Einkochen mit einem speziellen Einkochtopf. Mithilfe des dazugehörigen Thermometers kann der Einkochvorgang gut gesteuert und verfolgt werden. Auch in einem normalen Kochtopf kann man einkochen. Dazu den Boden des Topfes als Klapperschutz mit einem Küchentuch auslegen. Die Gläser so hineinstellen, dass sie sich nicht berühren. Knapp drei Zentimeter Wasser in den Topf füllen und das Wasser erhitzen. Wenn das Wasser kocht, beginnt die eigentliche Einkochzeit. Die ist von der jeweiligen Frucht oder dem Gemüse abhängig.

Fast jede Frucht und jedes Gemüse lässt sich einkochen oder einlegen.

 

Einkochen im Backofen

 

Die vorbereiteten Gläser können auch im Backofen eingekocht werden. Dazu stellt man die Gläser in ein tiefes Blech, das man mit Wasser füllt. Auch hier sollten es zwei bis drei Zentimeter sein. Den Ofen auf 150-160 °C (Umluft) oder 150-180 °C (Ober- und Unterhitze) einstellen. Im Ofen beginnt die Einkochzeit, wenn es in den Gläsern zu perlen beginnt. Das heisst, dass in der Flüssigkeit kleine Luftbläschen aufsteigen. 

 

Wichtig! 

 

Wenn beim Lagern ein Glas aufgeht, sollte der Inhalt weggeworfen werden. Dann ist Luft ins Glas gekommen und der Inhalt verdirbt. Verdorbenes Einmachgut erkennt man meist schon am unangenehmen Geruch. Fest verschlossene Gläser sind mindestens bis zur nächsten Saison haltbar.

 

2) Einlegen


Eine weitere Methode des Haltbarmachens ist das Einlegen, z.B. in Essig oder Salzlake oder bei Früchten auch Alkohol

3) Einmachen 

 

So machst du Chutneys selber

 

Chutneys sind scharf-pikante Sossen. Sie bestehen meist aus Früchten wie Mango, Birne und Apfel, aber auch Honig oder Sirup und Gemüse wie z.B. Tomaten, Zwiebeln und Kürbis. Gewürzt wird mit Essig, Zitronensaft und Gewürzen und Kräutern, z.B. mit Zimt, Nelken, Senfsaat, Koriander oder Chili. 

Die Mischung wird wie Marmelade gekocht, bevor das noch heisse Mus in saubere Einmachgläser mit Schraubverschluss gefüllt wird. Dann ist das Chutney mindestens ein halbes Jahr haltbar. Nach dem Öffnen kommt das Glas in den Kühlschrank und sollte innerhalb weniger Tage verbraucht werden.

Probier mal dieses Chutney, du wirst es lieben!

Marmelade und Konfitüre - das musst du wissen

 

Der Spätsommer ist die beste Zeit, um Marmelade einzukochen. Das Beste daran: Du kannst bestimmen, welche Früchte rein sollen, wie süss die Marmelade sein soll und welches Geliermittel du verwendest. 

Als Früchte eignen sich fast alle Sorten, z.B. Erdbeeren, Kirschen, Aprikosen oder Brombeeren und natürlich auch Fruchtmischungen.

Wichtig ist, dass die Früchte frisch sind, keinen Schimmel oder Verunreinigungen haben und du beim Geliermittel genau auf das Verhältnis von Frucht zu Zucker achtest

  • Gelierzucker: Hier steckt bereits alles in einer Packung – Pektin, Säure und Zucker. Je nach Mengenverhältnis von Frucht zu Zucker verändert sich der Geschmack. Bei 1:1 Gelierzucker verwendet man die gleiche Menge Frucht wie Gelierzucker. Bei 2:1 oder 3:1 Gelierzucker ist der Zuckeranteil geringer, das Ergebnis dadurch fruchtiger. Dabei gilt: Je weniger Zucker, desto kürzer die Haltbarkeit. Bei 2:1 ist die Marmelade nach dem Kochen bis zu 6 Monate haltbar.
  • Pektin: Das Geliermittel wird aus der Natur gewonnen, zum Beispiel aus Zitrusfrüchten, Quitten und Äpfeln, wie das so genannte Apfelpektin. Die gelierende Wirkung entfaltet sich in Kombination mit Zucker und Säure.
  • Agar-Agar: Das rein pflanzliche Geliermittel kommt in Algen vor und wird in in Reformhäusern und Bioläden angeboten. Das Pulver wird nicht nur beim Marmeladekochen eingesetzt, sondern auch als Ersatz für Gelatine

Eine Idee für deine Pause!

Was ist eine Gelierprobe?

 

Gib mit einem Löffel etwas der heissen Fruchtmasse auf einen kalten Teller. Wird die Masse fest, ist die Konfitüre fertig. Falls nicht, hilft es, etwas Zitronensäure hinzuzugeben oder die Masse nochmal aufzukochen. 

 

So machst du richtig ein

 

Schon von Grossmutter haben viele gelernt: Zum Marmeladekochen die Einmachgläser und den Deckel sorgfältig heiss ausspülen oder sogar in kochendem Wasser auskochen und umgedreht auf einem Tuch trocknen lassen. Die frisch gekochte Marmelade sofort in die sauberen Gläser bis zum Rand füllen. Verschliessen und ca. 5 Minuten auf den Deckel stellen. So werden alle Keime abgetötet. Wieder umdrehen und auskühlen lassen.

Fürs Haltbarmachen ist die Lagerung von Marmelade ebenso wichtig wie das möglichst keimfreie Einfüllen. Marmeladen daher in den abgefüllten Gläsern kühl und dunkel lagern. Perfekt ist zum Beispiel ein Kellerraum.
 

Marmelade oder Konfitüre?

Was wir meist als Marmelade bezeichnen, ist streng genommen gar keine. Denn Marmelade besteht laut Verordnung aus Zitrusfrüchten. Konfitüre hingegen besteht aus den übrigen Früchten, wie Beeren, Stein- oder Kernfrüchten. Und Gelee? Gelee wird aus dem Fruchtsaft hergestellt. 

Ideen für selbstgemachte Marmeladen und Konfitüren