Wie du mit Selbstreflexion zufriedener lebst und dich selbst kennenlernst

Warum Selbstreflexion für Klarheit sorgt und welche Methoden funktionieren.
Veröffentlicht 20. Juni 2022
WW Mitglied Dominika sitzt in grünem Pyjama mit einer Tasse Kaffee im BettWW Mitglied Dominika sitzt in grünem Pyjama mit einer Tasse Kaffee im Bett

Selbstreflexion – ohne sie geht es nicht, wenn du dir und deinem Inneren auf die Spur kommen, etwas in deinem Leben verändern oder dein Selbstbewusstsein stärken willst. Wir schauen uns an, was es bedeutet, sich selbst zu reflektieren und mit welchen Methoden es am besten klappt.

Was ist Selbstreflexion?

Kurz gesagt bedeutet Selbstreflexion, über sich selbst nachzudenken – die Kernfrage „wer bin ich?“ steht dabei im Fokus. Beim Selbstreflektieren versuchst du dich so gut es geht kennenzulernen. Aber das ist noch nicht alles, denn mit Selbstreflexion sind auch klare Ziele verbunden: Persönlich zu wachsen und im Einklang mit der eigenen Persönlichkeit zu handeln.

Deswegen spielt Selbstreflexion in der Persönlichkeitsentwicklung und in der Psychotherapie auch eine so grosse Rolle. Denn wer über sich selbst reflektiert, kommt den eigenen Bedürfnissen, Verhaltensmustern, Werten und Eigenschaften auf die Spur – und kann mit diesem Wissen mehr Wohlbefinden in sein Leben bringen, Beziehungen stärken und die eigene Selbstliebe fördern.

Um dorthin zu kommen, ist der erste Schritt eine bewusste Selbstwahrnehmung. Nur wenn du dich selbst in den Blick nimmst und dir dein Denken und Verhalten bewusst machst, kannst du auch darüber reflektieren. Wenn es dir schwerfällt, wie ein Beobachter auf dich und dein Verhalten zu schauen, können Achtsamkeitsübungen ein nützliches Tool für dich sein. Eine achtsame Haltung ist die beste Voraussetzung, um sich selbst näher kennenzulernen.

Warum ist Selbstreflexion wichtig?

Wenn du dich fragst, was es bringen soll, über sich selbst zu reflektieren, hilft dir vielleicht dieses Beispiel: Stell dir vor, du warst mit Freunden essen. Sechs Menschen, die du sehr magst. Das Essen war gut, der Kellner sympathisch und die Gesprächsthemen interessant. Dennoch konntest du dich nicht entspannen und den Abend nicht so recht geniessen.

Du könntest jetzt einfach einen Haken an den Abend machen und das ungute Gefühl ignorieren – oder aber eine Runde selbstreflektieren:

  • Was hast du gefühlt?
  • Kennst du dieses Gefühl bereits aus anderen Situationen?
  • Gab es Dinge, die im Gegensatz zu deinen Bedürfnissen standen?

Vielleicht findest du dank der Selbstreflexion heraus, dass dir Gruppen schnell zu viel werden und dir Kraft rauben. Vielleicht bist du eher introvertiert? Mit diesem Wissen kannst du jetzt Verabredungen planen, die sich besser anfühlen: Zum Beispiel indem du dich mit deinen Liebsten eher zu zweit triffst oder dich in Gruppentreffen akzeptierst, wie du bist – und so entspannter und mit mehr Selbstbewusstsein an die Sache rangehst.

Du siehst: Mit Selbstreflexion kannst du unterschiedlichste Situationen unter die Lupe nehmen und Dinge über dich herausfinden, die dir vielleicht noch nicht bewusst waren. Damit verbesserst du alle Lebensbereiche – von Beziehung bis Arbeit.

Die grössten Vorteile von Selbstreflexion

  • Du verstehst dich und erkennst deine Stärken und Schwächen.
  • Du kommst belastenden Gedanken und Verhaltensmustern auf die Spur.
  • Du lernst aus deinem Verhalten und verbesserst so deine Lösungskompetenz.
  • Du übst dich im analytischen Denken.
  • Du findest heraus, was dir wirklich wichtig ist.
  • Du gestaltest dein Leben bewusst und aktiv, anstatt dich im Kreis zu drehen.

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4 Methoden zur Selbstreflexion

Kann man Selbstreflexion lernen? Aber natürlich! Fehlende Selbstreflexion sorgt dafür, dass du im Autopiloten durchs Leben rauschst. Diese 4 Methoden und Fragen helfen dir, das Steuer wieder in die Hand zu nehmen:

1. Geh ins Gespräch mit dir selbst

Selbstgespräche sind eine wunderbare Methode, um Erlebnisse, Gedanken und Gefühle von allen Seiten zu beleuchten – und vermeintlich Negatives auch von einer positiven Seite zu sehen. Nimm dir ein paar Minuten Zeit für dein Selbstgespräch. Auch eine längere Bahnfahrt ist eine gute Gelegenheit. Um deine Erkenntnisse festzuhalten, kannst du sie in ein Notizbuch oder die Notizen-App auf dem Smartphone schreiben. Möchtest du ein aktuelles Problem beleuchten, können das passende Fragen zur Selbstreflexion sein:

  • Was an dem Problem belastet mich am meisten?
  • Kann ich das Problem auch anders betrachten? Was ist zum Beispiel positiv an der Situation?
  • Was kann ich aus der Situation lernen?
  • Was oder wen brauche ich, um eine gute Lösung zu finden?
  • Was kann ich noch heute tun, um mich besser zu fühlen?

Mit den richtigen Fragen lernst du nicht nur dich und deine Bedürfnisse besser kennen – du lenkst deine Gedanken auch in eine konstruktive Richtung, statt etliche Runden im Gedankenkarussell zu drehen.

2. Steige mit Morgenseiten in die Selbstreflexion ein

Das Konzept der Morgenseiten stammt von der Künstlerin und Autorin Julia Cameron. Ihr Vorschlag: Schnapp dir jeden Morgen Stift und Papier und schreibe drei Seiten voll – ohne gross zu überlegen, ohne Struktur, ohne Ziel. Auf dem Papier darf und soll genau das landen, was dir gerade in den Sinn kommt, sei es noch so banal oder scheinbar unwichtig. Gedankensprünge, halbe Sätze, miese Rechtschreibung – alles egal!

Camerons Idee dabei war, dass du nichts unterdrückst und zu Tagesbeginn alles rauslässt. Ängste, Sorgen und Probleme inklusive. Sind sie einmal auf dem Papier, verlieren sie an Kraft. Praktisch: Mit dem Niedergeschriebenen kannst du direkt in den Prozess der Selbstreflexion gehen und herausfinden, was dir so durch den Kopf spukt und warum. Das sorgt für Klarheit. Auch wenn du bereits eine Morgenroutine hast oder dir eine aufbauen willst, sind die Morgenseiten ideal.

3. Übe dich mit Meditationen in Achtsamkeit

Wir haben es schon angedeutet: Achtsamkeit hilft dir dabei, präsent zu sein und dich und deine Gedanken erst einmal ganz neutral anzuschauen – die perfekte Grundlage für einen selbstreflektierenden Prozess. Die achtsame Haltung kannst du mit Meditationen üben.

Schau mal in der WeightWatchers® App vorbei, hier findest du eine grosse Auswahl an Meditationen – sogar für zwischendurch. Eine Meditation kann auch der erste Schritt deiner Selbstreflexion sein: Wenn du in der Meditation Gefühle und Gedanken zunächst hochkommen lässt, ohne sie zu verdrängen, kannst du sie nach der Meditation notieren und reflektieren.

4. Lern dich beim Journaling kennen

Journaling ist die perfekte Methode, um eine Routine in deine Selbstreflexion zu bringen und diese schriftlich festzuhalten. Am besten schreibst du jeden Abend in dein Journal – das kann ein leeres Notizbuch sein oder ein Journal, das bereits Fragen vorgibt. Jeden Tag stellst du dir dieselben Fragen und kannst so nicht nur Muster und Entwicklungen festhalten, sondern den Fokus deiner Gedanken lenken. So gehst du klarer und mit einer besseren Selbstwahrnehmung durchs Leben und hilfst dir zu wachsen. Passende Fragen zur abendlichen Selbstreflexion:

  • Was hat mich heute glücklich gemacht?
  • Wofür bin ich heute dankbar?
  • Was habe ich heute richtig gut gemacht?
  • Welche Situationen und Menschen nehmen mir Energie?
  • Welche Situationen und Menschen geben mir Kraft?
  • Welcher Gedanke war heute in meinem Kopf am lautesten?
  • Welcher Gedanke belastet mich oder schränkt mich ein?

Gerade das Journaling kann dir helfen, negative Glaubenssätze aufzuspüren. Vielleicht realisierst du über die Selbstreflexion, dass du dir täglich sagst, nicht schön genug zu sein oder Erfolg nicht verdient zu haben. Willst du an solchen Glaubenssätzen arbeiten, können dir positive Affirmationen helfen.

Über sich selbst reflektieren: Was ist dein Ziel?

In der Selbstreflexion kannst du alle Bereiche deines Lebens erforschen – also ganz schön viel. Deswegen kann es Sinn machen, sich gezielt ein Thema vorzunehmen.

Bist du unzufrieden mit deiner Arbeit, könntest du dir vornehmen zu ergründen, was dich konkret unzufrieden macht – und die Fragen zu Selbstreflexion darauf abstimmen. Zum Beispiel:

  • Welche Aufgabe macht mir (keinen) Spass?
  • Welche Gefühle habe ich im Laufe eines Arbeitstags?
  • Was für ein Gefühl geben mir meine Kollegen?
  • Wie würde ein perfekter Arbeitstag für mich aussehen?
  • Was bedeutet Erfolg für mich?
  • Was motiviert mich?

Willst du hingegen eine kriselnde Beziehung zu einem Freund reparieren, kannst du dich fragen:

  • Was schätze ich an der anderen Person?
  • Was verbindet uns?
  • Was trennt uns?
  • Welche Gefühle habe ich für die Person?
  • Bereichert diese Beziehung mein Leben? Warum (nicht)?
  • Was wünsche ich mir für diese Beziehung?

Möchtest du ein Verhaltensmuster oder eine Angewohnheit ändern, die dich einschränkt, können diese Fragen helfen:

  • In welchen Situationen kommt das Verhalten zum Vorschein?
  • Wann ist es entstanden und aus welchem Grund?
  • Ist das Verhalten heute noch nützlich für mich?
  • Welche Konsequenzen hat dieses Verhalten für mein Leben?
  • Wie könnte ich mich stattdessen verhalten? Wer oder was kann mir dabei helfen?

Vielleicht fühlst du dich unwohl in deiner Haut und bist mit deinem Körper unzufrieden? Reflektiere über diese Fragen:

  • Woher kommt meine Unzufriedenheit und welche Erfahrungen haben zu diesem Gefühl geführt?
  • Was schätze ich an meinem Körper und was finde ich schön?
  • Wie denke ich selbst über meinen Körper? Positiv oder negativ?
  • Sind diese Gedanken objektiv betrachtet wahr?
  • Was würde mein Körpergefühl verbessern?
  • Was kann ich kurzfristig und langfristig tun, um mich in meiner Haut wohler zu fühlen?

Tipp:

Möchtest du gesünder leben und auf diesem Weg dein Körpergefühl verbessern, lohnt es sich, bei WW vorbeizuschauen. Das WeightWatchers Abnehmprogramm hilft dir, dich ausgewogen zu ernähren, Bewegung in deinen Alltag zu bringen und dein Mindset zu stärken.

Vielleicht sind die Antworten auf die Fragen nicht immer angenehm oder verunsichern dich. Vielleicht musst du dir Dinge eingestehen, die du bislang ignoriert hast. Keine Sorge, du bist auf dem richtigen Weg. Verstehst du dich und das, was dich ausmacht, kannst du Entscheidungen treffen, die für dein Leben genau die richtigen sind.