Ist Tee gesund?

Veröffentlicht 9. September 2021

Tee dient nicht nur der Flüssigkeitsversorgung, beim Teetrinken entsteht vielmehr ein entspannendes und wohlig warmes Gefühl, vor allem in der kalten Jahreszeit. Zudem sagt man vielen Teesorten eine beruhigende oder auch heilende Wirkung nach. Welche das genau sind, ob Tee wirklich so gesund ist und wie viel du davon trinken solltest, kannst du in unserem Artikel rund um Tee lesen.

Um den genauen Ursprung des Tees, der aus der Pflanze Camellia sinensis gewonnen wird, ranken sich Legenden, so tranken die Menschen ihn in China bis zur Tang-Dynastie (618-907 n. Chr.) hauptsächlich zu medizinischen Zwecken. Bis Tee eher ein Zeitvertreib und sogar eine Quelle künstlerischer Inspiration wurde. In Japan tauchte der Tee im 7. Jahrhundert nach Christus auf und die ersten Teekisten kamen 1606 nach Europa.

Und seine Beliebtheit hat nie nachgelassen: Neben Kaffee zählt Tee zu den beliebtesten Heissgetränken. In Deutschland/Schweiz sind dabei Kräuter- und Früchtetees (die streng genommen laut Gesetz nur Teeerzeugnisse sind) beliebter als schwarzer oder grüner Tee. Inzwischen gibt es mehr als 3.000 Sorten, die in 31 Ländern hergestellt werden. Doch was ist Mate Tee oder Matcha Tee? Was ist der Unterschied zwischen grünem oder schwarzen Tee? Und welche Wirkung hat Tee?

Die häufigsten Teesorten

Der echte Tee besteht aus der Teepflanze Camellia sinensis. Und je nachdem wann die Blätter gepflückt und wie sie behandelt werden, entstehen die unterschiedlichsten Teesorten:

Schwarzer Tee: Hierbei handelt es sich um fermentierten, getrockneten Tee. Die grünen Blätter werden getrocknet und gerollt, sodass der Fermentationsprozess beginnt, wodurch das typische Aroma und die Farbe entsteht.

Grüner Tee: Dieser Tee durchläuft keinen Fermentationsprozess. Durch das Dämpfen der Teeblätter nach dem Welken werden die blatteigenen Enzyme zerstört. Die Fermentation bleibt aus und die Blätter behalten ihre ursprüngliche, blassgrüne Farbe. Danach werden sie, ebenso wie bei der Herstellung schwarzen Tees, gerollt, getrocknet und sortiert. Grüner Tee enthält mehr Gerbstoffe als schwarzer Tee. Die Aufgüsse sind hell und aromatisch-herb.

Matcha-Tee: Matcha-Tee ist das Pulver aus gemah­lenen Grüntee­blättern, die extra beschattet wurden. Dadurch bildet sich besonders viel vom Farbstoff Chlorophyll und die grüne Farbe entsteht. Klassischerweise giesst man das Pulver mit heissem Wasser zu einem kräftigen Tee auf. Die aufwendige Produktion lässt auch den Preis ansteigen. Matcha wird nicht nur als Tee genutzt, sondern auch als Zutat in Mix-Getränken wie Matcha Latte oder beim Backen.

Oolong-Tee: Diese Teesorte ist halbfermentiert und somit ein Zwischenprodukt zwischen schwarzem und grünem Tee. Oolong-Tee hat daher nur dunkel verfärbte Blattränder.

Weisser Tee: Der weisse Tee gilt als besonders edel. Er wird nur in der chinesischen Provinz „Fujian“ angebaut, für ihn werden nur die ungeöffneten Blattknospen der Teestrauches gepflückt und dann ähnlich wie beim grünen Tee ohne Fermentierung verarbeitet.

Teeähnliche Erzeugnisse

Teeähnliche Erzeugnisse sind laut Gesetz Pflanzenteile, die nicht vom Teestrauch stammen, aber wie Tee verwendet werden.

Kräutertees bestehen aus den getrockneten Blättern oder Blüten von Kräutern. Einigen Kräuterteesorten wie Kamille, Fenchel oder Pfefferminze wird eine arzneiähnliche Wirkung nachgesagt und z. B. bei Magen-Darm-Beschwerden oder Erkältung eingesetzt.

Rooibos-Tee stammt vom sogenannten Rotbusch. Blätter und Triebe werden getrocknet und fermentiert. Seine Besonderheit ist, dass er auch bei längerem Ziehen nicht bitter wird.

Früchtetees sind Mischungen verschiedener getrockneter Früchte, zumeist Apfelstückchen, Hibiskusblüten, Hagebutten, Orangen und Zitronenschalen. Zur Aromaverfeinerung werden ihnen weitere Früchte wie Himbeeren, Gewürze sowie Aromen zugesetzt.

Matetee ist ein teeähnliches Getränk, das aus in Süd- und Mittelamerika heimischen Stechpalmenarten hergestellt wird. Er hat aufgrund seines Koffeingehalts eine ähnlich anregende Wirkung wie echter Tee.

Tipps für die Teestunde

  • Verwende einen Wasserkocher aus Stahl oder Glas und fülle ihn mit frischem, kaltem Wasser.
  • Lasse das Wasser aufkochen. Denn Tee ist ein Naturprodukt und sollte mit kochendem Wasser übergossen werden, um mögliche Keime abzutöten. Es sei denn, du bereitest grünen Tee zu. In diesem Fall sollte das Wasser nach dem Aufkochen ein oder zwei Minuten lang auf 70° C abgekühlt werden.
  • Wenn du eine ganze Kanne zubereitest, füge einen Teebeutel für jede Person plus einen für die Kanne hinzu.
  • Erhitze den Tee nicht wieder, er wird sonst bitter.
  • Lasse den Tee etwa vier Minuten lang ziehen (bei grünem Tee ein oder zwei Minuten weniger).
  • Probiere den Tee, bevor du ihn süsst, vielleicht schmeckt er dir auch so.
  • Kräutertee sollte möglichst frisch getrunken und nicht über mehrere Stunden stehen gelassen oder auf dem Stövchen oder in der Thermoskanne nur lauwarm gehalten werden.

Wie viel Tee am Tag ist gesund?

Die SGE empfiehlt, dass Erwachsene jeden Tag rund 1,5 Liter Wasser trinken sollten. Denn regelmässiges Trinken, am besten zu jeder Mahlzeit und auch zwischendurch, schützt den Körper vor Wassermangel. Dabei sollten es Getränke sein, die den Wasserverlust ausgleichen und den Durst löschen. Geeignet sind z. B. Wasser, Kräuter- und Früchtetees ohne Zucker. Kaffee sowie schwarzer und grüner Tee ohne Zucker zählen schon länger nicht mehr zu den Flüssigkeitsräubern und können ebenfalls zur Flüssigkeitsbilanz gezählt werden. Da sie aber Koffein bzw. Theobromin enthalten - Stoffe, die anregend und belebend wirken-, sollten sie nur moderat getrunken werden. 3 bis 4 Tassen pro Tag sind bei Erwachsenen aber durchaus okay.

Was ist der gesündeste Tee?

Jeder Tee wirkt anders. Die Wirkung ist zum einen abhängig von der Teesorte, der Menge und der Ziehzeit, sodass es nicht den einen gesündesten Tee gibt. Schwarzer und grüner Tee enthalten Flourid (gut für die Zahngesundheit) und eine Menge Polyphenole, sie gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen und machen Geschmack und Farbe des Tees aus. Polyphenole sollen vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen und entzündungshemmend wirken. Besonders viel davon steckt im grünen Tee. Während schwarzer Tee, vor allem bei Magen-Darm-Beschwerden empfohlen wird. Kräutertees wie Fenchel oder Kamille wird aufgrund ihrer Inhaltsstoffe eine entkrampfende Wirkung, Melisse eine beruhigende Wirkung nachsagt.

Am besten ist es daher, auch beim Tee die Sorten regelmässig zu wechseln.