5 Mythen über Kaffee, die du schnell vergessen solltest

Ob heiß oder kalt, es geht doch nichts über eine schöne Tasse Kaffee am Morgen. Eine Ernährungsexpertin verrät dir alles, was du wissen möchtest.
Veröffentlicht 10. August 2021

Brauchst du morgens erst mal eine große Tasse Kaffee? Da bist du nicht allein: Kaffee ist eines der am meisten konsumierten Getränke – weltweit und auch bei WW Mitgliedern. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Kaffee summierte sich in Deutschland zuletzt auf rund 164 Liter im Jahr, damit ist Kaffee das beliebteste Heißgetränk der Deutschen. Trotzdem halten sich einige Mythen hartnäckig: Wird man wirklich wacher? Sollten wir vielleicht lieber Tee trinken? Kann man zu viel Kaffee trinken? Sina Peters, Diplom Oecotrophologin und WW Expertin für Programm und Wissenschaft, räumt mit alten Vorurteilen auf. Das solltest du über Kaffee wissen:

Mythos 1: Kaffee ist nur zum Wachwerden geeignet.

Kaffee ist hauptsächlich für seine wachmachende Wirkung am Morgen bekannt. Aber es gibt noch mehr Vorteile. Forschungen haben gezeigt, dass Kaffeekonsum einige kurz- und langfristige gesundheitliche Vorteile hat. Kurzfristig hilft Kaffee dabei, die Wachsamkeit, Wahrnehmung und Stimmung zu verbessern. Langfristig kann regelmäßiger Konsum (im Rahmen einer gesunden Lebensweise) dazu beitragen, das Risiko für chronische Krankheiten wie Herzerkrankungen und Diabetes Typ 2 sowie für den Verlust kognitiver Fähigkeiten zu verringern. Ein Kaffee vor dem Workout kann sogar die Leistung steigern!

Wenn du nicht gern Kaffee trinkst, solltest du dich jetzt aber nicht unter Druck gesetzt fühlen. Es gibt noch viele andere Wege, die zu mehr Gesundheit und Wohlbefinden führen.

Mythos 2: Kaffee dehydriert.

Laut Sina Peters liegt hier ein großes Missverständnis vor: Koffein kann leicht harntreibend wirken. Das heißt aber nicht, dass es entwässert. Ungesüßter Kaffee kann sogar zu unserer täglichen Trinkmenge gezählt werden. „Und da koffeinhaltige Getränke auch dafür sorgen, dass wir uns wacher und energiegeladener fühlen, eignen sie sich gut als Start in den Tag“, so Peters weiter.

Bonus: Heiße oder eisgekühlte Lattes sind ideale Frühstücksdrinks.

Leckere Kaffees für einen guten Start in den Tag

Mythos 3: Man sollte nicht jeden Tag Kaffee trinken.

Hast du gehört, dass Kaffee nicht gut für dich ist, und willst jetzt deine Morgenroutine umplanen? Das ist nicht nötig. Deine Gesundheit hängt laut Sina Peters nicht von einem einzelnen Lebensmittel ab. Viele der gesundheitlichen Vorteile von Kaffee stellen sich außerdem erst mit einem regelmäßigen Kaffeekonsum ein.

Warum hat Kaffee also einen schlechten Ruf? Viele trinkfertige Kaffeegetränke oder Zubereitungen aus dem Café enthalten sehr viel Zucker. Auch das ist im Rahmen einer gesunden Ernährung nicht automatisch problematisch. Doch zu viel Zucker wird mit einem erhöhten Risiko für Herzerkrankungen und chronische Krankheiten in Verbindung gebracht. In Deutschland bezifferte sich der Pro-Kopf-Verbrauch von Zucker im Jahr 2019/20 auf rund 33,8 Kilogramm - dies entspricht einer täglichen Menge von rund 93 Gramm. Ein Großteil davon stammt aus gesüßten Getränken.

Du musst aber nicht auf deinen geliebten Latte verzichten. Entscheide dich einfach für die ungesüßte Version. Schwarzer Kaffee ist nicht dein Ding? Peters empfiehlt, einen Blick ins Gewürzregal zu werfen. „Zimt, Muskat, Ingwer oder Kürbiskuchengewürz sind fantastische Begleiter für heiße oder eisgekühlte Kaffees und Lattes.“ Du bekommst extra viel Geschmack – und das ohne zusätzlichen Zucker!

Noch mehr Fakten über Kaffee:

Mythos 4: Man sollte nur eine Tasse am Tag trinken.

Vielleicht hast du auch schon mal gehört, dass jemand seinen Koffeinkonsum reduzieren möchte. Aber das ist nicht unbedingt nötig. Es kommt nur auf das richtige Maß an. Für einen gesunden Erwachsenen gilt eine Menge von 400 Milligramm über den Tag verteilt (etwa vier Tassen Kaffee) als unbedenklich.

Eine Tasse mit 240 ml enthält etwa 100 mg Koffein. Die genaue Menge kann je nach Sorte und Zubereitungsart etwas schwanken. 300 bis 400 mg Koffein entsprechen also etwa vier Tassen Kaffee.

„Die Toleranzwerte und die Empfindlichkeit sind bei jedem Menschen anders“, so Peters. In manchen Situationen ist es sicherlich sinnvoll, den Koffeinkonsum einzuschränken. Wenn du denkst, du könntest zu viel Koffein zu dir nehmen, sprich am besten mit deinem Arzt oder deiner Ärztin.

Mythos 5: Tee ist gesünder als Kaffee.

Ernährung ist kein Wettbewerb. Sowohl Kaffee als auch Tee können dazu beitragen, dass du genug Flüssigkeit aufnimmst. Und das ist noch nicht alles. „Mehrere Studien legen nahe, dass die Antioxidanzien und das Koffein in ungesüßtem Tee und Kaffee gesundheitliche Vorteile bringen“, erklärt Peters. Kaffee enthält normalerweise mehr Koffein als Tee. Wenn du also einen Wachmacher brauchst, ist Kaffee häufig die bessere Wahl. Unser Fazit: Trinke das, was dir am besten schmeckt!