Lorena, -45 kg
Lorena, 30 Jahre
Lehrerin, Châtel-St-Denis (FR)
vorher: 113 kg, nachher: 68 kg
Abnahme: 45 kg*
„ Heute kann ich endlich von mir behaupten, dass ich glücklich bin“
Ein emotionales Verhältnis zum Essen
Als kleines Kind hatte ich nie Gewichtsprobleme. Die begannen erst, als ich gross genug war, mich zuhause in den Küchenschränken selbst zu bedienen. Plötzlich geriet alles ausser Kontrolle und mein Gewicht schnellte nach oben. Während meiner gesamten Kindheit und Schulzeit habe ich sehr unter dem Spott der anderen Kinder gelitten. Ich nahm abwechselnd zu und wieder ab und mochte mich überhaupt nicht. Ich habe ein sehr emotionales Verhält zum Essen entwickelt. Während meiner Prüfungen am Gymnasium habe ich mir beispielsweise zu Mittag eine Packung Glace gekauft und sie am Nachmittag vor dem Fernseher komplett aufgegessen… Wenn ich daran zurückdenke, kann ich es kaum glauben.
Lorena vorher & nachher
Im Strudel der Gefühle (und der Kilos)
Mir war klar, dass ich etwas dagegen unternehmen musste. Deshalbhabe ich 2005 beschlossen, meine Mutter zu einem Gruppentreffen zu begleiten. Ich gebe zu, dass ich einige Vorbehalte hatte, aber funktionierte echt gut. Allerdings habe ich am Ende keine Stabilisierungsphase eingelegt, weil ich dachte, dass ich es ganz allein schaffen kann. In der Folgezeit ging in es in meinem Privatleben recht turbulent zu: Ich wurde schwanger, habe mich von meinem Partner getrennt, meinen Sohn allein erzogen, mein Studium wieder aufgenommen und meinen jetzigen Ehemann kennengelernt. In diesem ganzen Wechselbad der Gefühle habe ich übernhaupt nicht auf meine Ernährung geachtet. Die Sandwiches am Bahnhof, die Chips vor dem Unterricht und die Guetzli abends vor dem Fernseher hinterliessen zwangsläufig ihre Spuren. Innerhalb von zwei Jahren ging mein Gewicht steil nach oben bis die Waage irgendwann 100 Kilo anzeigte. Aber anstatt mich zusammenzureissen, habe ich mich vollkommen gehen lassen. Ich habe mich einfach nicht mehr gewogen und mir immer neue Hosen in der nächsten Konfektionsgrösse gekauft. Mit war alles völlig egal. Ich habe mich schlichtweg verweigert.
Operation oder Umstellung?
Damals schlug mir mein Arzt vor, mich auf die Warteliste für einen Magen-Bypass zu setzen. Mein Übergewicht war eine ernste Gefahr für meine Gesundheit. Meine Kniegelenke schmerzten, ich war kurzatmig, ermüdete schnell – kurz gesagt: Ich war am Ende und stimmte schliesslich zu. Als mich das Universitätsspital in Lausanne endlich anrief, habe ich das Handtuch geworfen. Die zwei Jahre psychologischer Betreuung vor der Operation haben mich umgestimmt. Ich wollte eine einfache und schnelle Lösung. Und so beschloss ich, die Zügel wieder selbst in die Hand zu nehmen.
Ein schweres Eingeständnis
Die Zeit verging, aber nichts passierte. Eines Tages wollte ich mir neue Skier kaufen. Als mich der Verkäufer fragte, wie schwer ich sei, habe ich mich hundeelend gefühlt. Aber damit nicht genug: Ich fand weder Skischuhe, die ich zumachen konnte, noch eine Hose, in die ich hineinpasste. Mir wurde bewusst, dass ich nicht in der Lage war, ganz einfache Dinge zu machen, die Eltern mit ihren Kindern unternehmen. Ich enthielt meinem Sohn diese alltäglichen Vergnügungen vor, weil ich schlichtweg zu dick war. Und trotz dieses schweren Eingeständnisses habe ich es damals nicht geschafft, den Schalter umzulegen.
Erste zaghafte Schritte
Dann wurde ich erneut schwanger. Ich ging zu meiner Gynäkologin. Dort musste ich mich auf die Waage stellen und erschrak, denn sie zeigte 110 kg an. Meine Ärztin wies mich darauf hin, wie gefährlich mein Übergewicht für die Schwangerschaft sei. Von da ab habe ich zwar besser aufgepasst, aber es gelang mir trotzdem nicht, abzunehmen. Nach der Geburt meines zweiten Sohnes bin ich wieder zusammen mit meiner Mama zu den Treffen gegangen – allerdings mit Widerstreben. Ich bin von Beruf Lehrerin und hatte Angst davor, bekannte Gesichter Leute zu treffen. Bei der Ankunft bestätigten sich meine Befürchtungen, denn die Assistentin, bei der ich mich anmeldete, war die Mutter eines meiner Schüler. Inzwischen lache ich darüber!
Erfolg auf der ganzen Linie
Obwohl ich es anfangs nicht glaubte, lief es ab den ersten Tagen wie geschmiert! Ich musste mir jedoch eingestehen, dass bei mir viele Dinge aus dem Rahmen fielen: Ich konnte nicht Mass halten, meine Portionen waren riesig – kurz gesagt: Ich tickte vollkommen anders! Als uns unser Coach zeigte, wieviel 100 Gramm Pasta sind, dachte ich, ich würde davon nie und nimmer satt! Heute reicht mir diese Menge völlig aus. Nach und nach habe ich viele Dinge geändert. Ich achte auf meine Ernährung, aber ich habe auf nichts verzichtet. Ich geniesse es, weiterhin auszugehen und im Freundeskreis gesellig zu essen. Ich verteile einfach alles über den ganzen Tag. In 9 Monaten hatte ich mein Ziel erreicht und wog 74 kg.
Sich besser (er)kennen und auf seinen Körper hören
Ich habe gelernt, dass sich mit kleinen Änderungen eine grosse Wirkung erzielen lässt. Ich esse beispielsweise für meine Leben gerne Glace: Jetzt bin ich einfach auf Sorbets umgestiegen. Ausserdem esse ich wieder mehr Obst und Gemüse. Ich hatte befürchtet, dass das Abnehmen sehr lange dauern würde. Daher war ich sehr überrascht, wie schnell und leicht alles ging, ohne dass ich jemals ein Hungergefühl verspürte. Ich habe mein Gewicht auf ganz natürliche Weise auf 68 kg reduziert. Heute esse ich 5 Mahlzeiten pro Tag: morgens, mittags, abends und zwei kleine Zwischenmahlzeiten. Ich habe verstanden, was mein Körper braucht, und weiss sehr genau, dass ich es im Nachhinein büssen muss, wenn ich eine Mahlzeit auslasse.
Glücksgefühl und Vorbildrolle
Nachdem ich so viel abgenommen habe, verspüre ich auch wieder Lust, mich zu bewegen. Ich bin nicht gleich zu einer Sportskanone geworden, aber ich unternehme viele Aktivitäten mit meiner Familie. Wir gehen spazieren, wir fahren Velo, ich hole meinen Sohn zu Fuss von der Schule ab. Ich fühle mich viel wohler in meiner Haut, bin mobiler, leichter und freier. Das wirkt sich auch auf meine Stimmung aus. Früher war ich mürrisch und hatte die Lust am Lachen verloren. Ich trug wirklich die Last meiner überschüssigen Kilos in mir. Heute bin ich weitaus positiver und fröhlicher. Ich lege auch wieder mehr Wert auf mein Äusseres und freue mich, wenn ich meinem Mann gefalle. Ich habe eine wunderbare Familie und fühle mich bestens. Ich kann endlich von mir behaupten, dass ich glücklich bin! Als nächstes habe ich mir vorgenommen, Coach zu werden, denn ich möchte auch anderen helfen, dieses Glücksgefühl wiederzufinden!
*Mit Weight Watchers kannst du bis zu 1 kg pro Woche abnehmen. Abnahmeresultate können von Person zu Person variieren.